Melodien von Schottland über Italien bis China

Neujahrskonzert 2025

In der Kirche in Unter-Schönmattenwag begrüßte die Blasmusik Schimmeldewog das neue Jahr mit einem großen Konzertabend.

Blasmusik Schimmeldewog: Orchester spielt bei Neujahrskonzert in einer vollbesetzten Kirche. Musikalische Vielseitigkeit gezeigt

Von Loana Kemmer

Unter-Schönmattenwag. Über 35 Musiker füllten am vergangenen Sonntagabend den Altarraum der katholischen Pfarrkirche in Unter-Schönmattenwag. Vor vollbesetzten Bänken startete die Blasmusik Schimmeldewog mit ihrem Neujahrskonzert musikalisch ins neue Jahr. Die musikalische Leitung des Abends lag in den Händen von Dirigent Marcel Hamaekers.
Nachdem der Blasmusik-Vorsitzende Hans Vogel das Publikum begrüßt hatte, übergab er das Wort an den Moderator des Abends, Donat Skroch. Mit dem ersten Stück des Abends, „Antique Car Parade“, wollte das Orchester auf seinen Nachwuchs aufmerksam machen, denn mit Mika Sauer und Milo Gemeinhard hatten sie gerade erst einen neuen Trompeten- und einen Saxophonspieler dazugewonnen.

Melodie nach chinesischer Sage
Anschließend spielten die Bläser das schwungvolle und energiegeladene Stück „Arsenal“, gefolgt von „Nessun dorma“. Die bekannte italienische Arie handelt von einer chinesischen Sage, erklärte Skroch. In der Sage hatte ein Prinz durch das Lösen eines Rätsels die Hand der chinesischen Prinzessin gewonnen. Die Prinzessin wollte jedoch keineswegs heiraten. Um die Ehe zu verhindern, musste diese herausfinden, wer das Rätsel gelöst hatte. Keiner durfte schlafen, bis sie das herausgefunden hatte. Von dieser Nacht handelt Stück, das
tatsächlich wie der sich anbahnende Sonnenaufgang klang. Darauf folgte ein traurigeres Lied aus der Filmmusik von „Der Soldat James Ryan“. Das Orchesterstück „Hymn to the Fallen“ soll an die gefallenen Soldaten des Zweiten Weltkrieges, aber auch an die Opfer eines Flugzeugabsturzes erinnern, bei dem Mitglieder des niederländischen Fanfarenkorps gestorben waren, erklärt Skroch. Das Stück, dessen Partitur von Pfarrer Erhard Schmitt gestiftet wurde, überzeugte vor allem durch seine ruhigen Elemente, die im Kontrast zum Kriegsthema standen.
Mit „Loch Lomond“ versetzten die Bläser das Publikum dann in die wilde Natur Schottlands. Dabei spielte Rüdiger Horst ein Solo auf dem Altsaxophon und vertonte damit die mystische Emotionalität des Liedes, das von dem größten See und den Uferbänken Schottlands handelt.

Das Leben in Höhen und Tiefen
In „The Story“, von Brandi Carlile erlebten die Konzertbesucher einen Mix aus Ballade und Rockmusik: Hierbei spielte Manuel Walter das Trompetensolo und sorgte damit für noch mehr Abwechslung der Melodie. Danach erwartete das Publikum mit „Spirit of Life“ die Höhen und Tiefen, die das Leben zu bieten hatte. Hierbei überraschte das Stück durch plötzliche Veränderungen der Melodien. Skroch rief die Gäste auch dazu auf, bei diesem Lied an das vergangene und kommende Jahr zu denken und sich zu überlegen, was in dieser Zeit die Höhen und Tiefen gewesen sind.
Es folgten dann einige Gospel-Melodien wie zum Beispiel „Nobody Knows the Trouble I’ve Seen“. Mit „Do Remember Me“ stimmten an die Musiker anschließend ein Lied aus der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, durch welches die Gospelsänger Gott an ihre Existenz erinnern wollten. Auch wenn die Gruppe nach „Highland Cathedral“ mit „Auld Lang Syne“ ein schottisches Abschiedslied spielte, war an diesem Abend noch kein Abschied in Sicht – denn die Bläser luden ihre Gäste zum gemeinsamen Sektempfang ein.

Um den weiteren Abend gebührend einzuläuten, stimmte das Orchester das „Schimmeldeweher Lied“ an, bei dem die Gäste begeistert mitklatschten und -sangen. Außerdem bedankte sich der Vorsitzende Vogel bei dem katholischen Pfarrer Abbé Corneille Mbadu, dem Ortsvorsteher Hans-Dieter Martin und dem Bürgermeister Dr. Sascha Weber für ihr Kommen. Das Orchester ließ den Abend dann noch weiter mit dem Publikum ausklingen.

Weitere Musiker willkommen
Für die Blasmusiker geht es im Frühjahr mit Konzerten weiter. Dann werden sie wieder auf dem Sommertagszug am Muttertag oder auf diversen Kerweumzügen zu hören sein, erklärte Vogel. „Für diese Konzerte sind wir immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern“, erklärte Dirigent Marcel Hamaekers.
Interessierte müssten keine großartigen Vorkenntnisse mitbringen und könnten mit allen möglichen Instrumenten Teil des Orchesters werden. Geprobt wird immer montags um 19.30 Uhr.

Weitere Informationen zur Blasmusik Schimmeldewog und eine Terminübersicht gibt es im Internet auf www.blasmusik- schimmeldewog.de

Odenwälder Zeitung vom 13.01.2025